säen

säen
säen:
Das gemeingerm. Verb mhd. sæ̅‹je›n, ahd. sāen, got. saian, engl. to sow, schwed. gehört mit den unter Saat und Same behandelten Wörtern zu der idg. Wurzel *sē‹i›- in der Bedeutungswendung »säen«, vgl. z. B. aus anderen idg. Sprachen lat. serere (sevi, satum) »säen«, satio »das ‹Aus›säen, Saat« ( Saison), semen »Samen« ( Seminar) und die baltoslaw. Sippe von russ. sejat᾿ »säen«. Diese idg. Wurzel bedeutete ursprünglich etwa »schleudern, werfen, ‹aus›streuen, fallen lassen«, vgl. dazu z. B. aind. sā̓yaka-ḥ, -m »Wurfgeschoss, Pfeil«, prá-siti-ḥ »das Dahinschießen, Ansturm; Schuss, Wurf; Geschoss«. Die Bedeutung »säen« hat sich demnach aus »(Korn, Samen) werfen, ausstreuen« entwickelt. Auf einem Bedeutungsübergang von »werfen, fallen lassen« zu »loslassen, nachlassen, ermatten, säumen« beruhen die unter seit (eigentlich »später«) und Seite (eigentlich »schlaff Herabhängendes, Flanke«) behandelten Wörter; vgl. zu dieser Bedeutungswendung z. B. noch got. sainjan »säumen, zögern«, aisl. seim »langsam, spät«, mhd. seine »langsam, träge« und lat. sinere »lassen«, serus »spät«. – Zus.: Sämann (15. Jh.).

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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  • Säen — Säen, verb. reg. act. 1) Überhaupt, mit vollen Händen ausstreuen. Salz säen, Geld säen. 2) In engerer Bedeutung, den Samen ausstreuen. Möhren, Rüben, Gerste, Hafer, Weizen säen. Das Kraut säet sich selbst. Figürlich, in einigen Fällen, im Passivo …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • säen — Vsw std. (8. Jh.), mhd. sæ(j)en, ahd. sāen, sāwen, sā̆hen, as. sāian (altsächsisch einmal ein starkes Präteritum, althochdeutsch einmal ein starkes Partizip), afr. esēn gesät Stammwort. Aus g. * sǣ (j)a Vst. säen , auch in gt. saian, anord. sá,… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Säen — Säen, 1) Samen zu Hervorbringung neuer Pflanzen in den dazu gehörig vorgerichteten Boden ausstreuen. Es gehört dazu vollkommner, gesunder, keimfähiger Samen u. eine besondere Geschicklichkeit, den Samen regelmäßig auf den Acker zu vertheilen.… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Säen — Säen, das Ausstreuen des Samens in den dazu vorgerichteten Boden, mit der Hand oder mit Maschinen (Maschinensaat), geschieht teils im Herbst (Wintersaat), teils im Frühjahr (Sommersaat). Zur Prüfung des Samens (Saat, Saatgut) im Handel bezüglich… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Säen — Säen, Ausstreuen von Samen auf den dazu vorbereiteten Boden, s. Saat …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • säen — [Aufbauwortschatz (Rating 1500 3200)] Bsp.: • Sie säte Karotten in ihrem Garten …   Deutsch Wörterbuch

  • säen — V. (Mittelstufe) Saatgut in den Boden bringen Synonym: aussäen Beispiel: Der Bauer sät Getreide …   Extremes Deutsch

  • Säen — 1. As bî de saest, asou bist de ain éaten. (Ungar. Bergland.) – Schröer. Als wie du säest, also wirst du ernten. 2. Besser weniger säen und wohl ackern, denn viel säen und übel ackern. – Oec. rur., 108. 3. De der sait, de der mait. (Holst.) –… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • säen — Saatgut ausbringen * * * sä|en [ zɛ:ən] <tr.; hat: (Samen) auf Felder oder Beete streuen, in die Erde bringen: der Bauer säte den Weizen; auch itr.> mit der Hand, maschinell säen; der Bauer hatte den ganzen Tag gesät; diese Worte säten Neid …   Universal-Lexikon

  • säen — sä̲·en; säte, hat gesät; [Vt/i] 1 (etwas) säen Samen auf einem Feld oder Beet verteilen ≈ aussäen ↔ ernten <Blumen, Getreide, Hafer, Rasen, Weizen säen; maschinell säen> || K : Sämann, Sämaschine; [Vt] 2 <Hass, Neid, Zwietracht> säen… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

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